„Da mi basia mille!“

von BG/BRG Sillgasse
21. Mai 2025

Reise mit Christoph W. Bauer in die literarische Welt des römischen Poeten Catullus

Auch in diesem Schuljahr stattete der Autor Christoph W. Bauer unserer Bibliothek wieder einen Besuch ab, um Schülerinnen und Schüler auf eine Reise in die Poesie des Gaius Valerius Catullus und anderer römischer Dichter mitzunehmen. So kam am Mittwoch, 14. Mai, die Lateingruppe 7ABC im Rahmen einer BIBLIOTOP-Veranstaltung in den Genuss einer Lesung und eines Gesprächs mit Christoph W. Bauer, der nicht nur ein absoluter Kenner antiker Lyrik ist, sondern auch eine intensive literarische Verbundenheit mit antiken Poeten, vor allem Catull, empfindet. Bauer hat eine ganze Reihe von eigenen Gedichten so gestaltet, dass man sie unter anderem auch als Dialoge mit Catull lesen kann. Dessen Lyrik ist für Bauer so lebendig und modern, dass auf ihn viele Verse wie heutige Gedichte oder Songs wirken, etwa solche der Düsseldorfer Band „Die Toten Hosen“, mit denen Christoph Bauer ebenfalls viel verbindet.

Ein Beispiel für die Gedichte Catulls, mit denen Bauer eigene Verse in eine literarische Beziehung setzt, ist das berühmte Kuss-Gedicht, das die Schüler:innen bereits im Lateinunterricht kennengelernt hatten und in dem es heißt:

… da mi basia mille, deinde centum,

dein mille altera, dein secunda centum,

deinde usque altera mille, deinde centum …

(… gib mir tausend Küsse, und dann hundert,

dann weitere tausend, und noch einmal hundert,

dann weiter noch einmal tausend, und wieder hundert …)

In Bauers Gedichtband „mein lieben mein hassen mein mittendrin du“ finden sich die folgenden Verse:

da mi basia mille deinde centum

auf einer fahrt nach florenz du

schläfst und ich folge deinen

atemzügen wünsche sie in ein

perpetuum mobile wie ein vers

eines sein kann valerio catullo

leuchtet herein ins coupé

vorbei am aeroporto di verona

fange ich an dich zu küssen als

hättest du gesagt da mi basia

deinde centum dein mille altera

ich bin einer bin ein anderer

habe viele masken doch in

santa maria novella sind alle

meine lippen ziemlich wund

Buchcover_BauerCatull

Ganz herzlichen Dank, lieber Christoph Bauer, für diesen schönen literarischen Ausflug!

Prof. Michael Sporer & Prof.in Karin Weiler


Der Gedichtband „mein lieben mein hassen mein mittendrin du“ sowie weitere Bücher von Christoph W. Bauer können in der Bibliothek ausgeliehen werden.