„Jüdische Lebensbilder“ – vermittelt von Christoph W. Bauer
Dora Pasch, genannt Dorli, war in den 30er Jahren eine der jüdischen Schülerinnen am Mädchen-Realgymnasium in der Sillgasse. Bis sie 1938 nach dem Einmarsch der Hitlertruppen plötzlich die Schule verlassen und von nun an um ihr Leben bangen musste. Gottseidank gelang ihr mit einem „Kindertransport“ die Flucht nach England.
Dorli Pasch und neun anderen Menschen, die damals fliehen mussten, hat Christoph W. Bauer sein Buch „Die zweite Fremde“ gewidmet. Und jüdische Lebensbilder lässt er auch in seinem dokumentarischen Werk „Graubart Boulevard“ erstehen, in dem er von der Ermordung Richard Graubarts in der Pogromnacht 1938 und von den Schicksalen seiner jüdischen Familie erzählt.
Der Autor besuchte am 10. Mai unsere Bibliothek. Er las der VKW-Gruppe 6BC Ausschnitte aus den beiden genannten literarischen Werken vor und informierte sie über historische Hintergründe sowie über seine jahrelangen Recherchen. Die Schüler:innen waren von Bauers berührenden und packenden Texten und Erzählungen über die nationalsozialistische Verfolgung und Ermordung von jüdischen Mitbürger:innen und die dokumentierten Schicksale sehr beeindruckt und nutzten gerne die Gelegenheit zu Fragen und Stellungnahmen.
Wir bedanken uns herzlich bei Christoph W. Bauer und bei der Tiroler Kulturservicestelle! Die Veranstaltung wurde vom Bibliotheksverein BIBLIOTOP mitfinanziert.
Prof. Michael Sporer und Prof.in Karin Weiler