Literarische Reise in die Vergangenheit

von BG/BRG Sillgasse
14. April 2025
Christoph W. Bauer

mit Christoph W. Bauer

Nach dem sogenannten „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland wird in Innsbruck in der Pogromnacht im November 1938 neben anderen der jüdische Kaufmann Richard Graubart ermordet. Dessen Schicksal und dem Schicksal seiner Familie ist das Buch „Graubart Boulevard“ gewidmet, das Christoph W. Bauer am 26. bzw. am 27. März den Schüler:innen der sechsten Klassen in Form einer Lesung vorstellte. In diesem Werk wird allerdings nicht nur das Leid der Familie Graubart deutlich, dem der Autor anhand von Archivmaterial, Briefen und sonstigen Originaldokumenten, vor allem aber auch in Gesprächen mit Betroffenen nachgegangen ist. Er stellt uns auch die Person des Täters vor, der nach nur zweijähriger Haft das Gefängnis wieder verlassen und als freier Mann weiterleben konnte.

Christoph W. Bauer las weiters Passagen aus einem zweiten Buch vor, in dem es ebenfalls um die Themen Verfolgung und Flucht geht. In „Die zweite Fremde – Zehn jüdische Lebensbilder“ sind Gespräche mit Verfolgten und ihren Nachkommen literarisch dokumentiert, unter anderem mit Dorli Neale, die die Zeit des nationalsozialistischen Umbruchs als Dorli (Dorothea) Pasch in Innsbruck, als Schülerin des damaligen Mädchenrealgymnasium in der Sillgasse, also unserer Schule, erlebt hat. Sie hatte das Glück, den Nationalsozialisten nach London zu entkommen.

Wir bedanken uns herzlich bei Christoph W. Bauer für diesen intensiven, für uns alle sehr beeindruckenden literarischen Ausflug in die Zeit des Nationalsozialismus!

Prof. Michael Sporer

 

Die beiden Lesungen wurden vom TIROLER KULTURSERVICE und vom Verein BIBLIOTOP finanziert.

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